Gestern (2. Januar 2015) kam das Update auf SeriesGuide 21.0.0 (Android). Neu ist vor allen Dingen die Unterstützung der API 2.0 von Trakt. Leider ging ein paar Tage zuvor auch die Website von Trakt auf 2.0 und ist seitdem nicht nur völlig anders, sondern auch völlig unbrauchbar. Abgesehen von der ins Erbärmliche abgerutschten User Experience gibt es auch die Funktionen, die ich genutzt habe, allesamt nicht mehr und auch keinen Ersatz dafür. Auch etliche der bisherigen Links laufen nun ins Leere. Vor allen Dingen viele Details (Verlinkungen zur Navigation, Druckoptionen bzw. überhaupt Druckmöglichkeiten, usw.) sind komplett weg.
Für SeriesGuide ist die Anbindung an die Trakt-Plattform nur optional, da es eine unabhängige und autonom vollständig operable App ist. Site und API von Trakt waren (und sind) sowieso nur sporadisch verfügbar, weil meistens down, so dass alternative Apps, die Trakt zwingend erforderten, kaum Nutzwert boten und bieten. Aber auch Aktivitäten in SeriesGuide musste man in Trakt oft manuell nachpflegen, wenn die Sync mal wieder unbemerkt gescheitert war. Das ist mit Trakt 2.0 jetzt immer noch so, aber außerdem auch noch sehr viel umständlicher geworden, so dass es eigentlich keinen Sinn mehr macht, Trakt überhaupt noch anzubinden.
Der für mich wichtigste Mehrwert von Trakt gegenüber SeriesGuide alleine war die nach Anzahl der Views sortierte Darstellung aller Serien, von denen ich Folgen als gesehen markiert hatte. Auf einer Bildschirmseite erhielt man eine Übersicht mit Anzeige der Anzahl der gesehen Folgen. Die Möglichkeit, die „Shows“ darzustellen, gibt es nun gar nicht mehr, und auch der Link trakt.tv/user/<username>/library/shows/plays ist einer derjenigen, die jetzt auf einen 404 laufen. Ganz nett ist allenfalls noch die „Progress“-Funktion, die es auch vorher schon gab. Sortiert ist da wahlweise nach zuletzt gesehenen Serien oder Titel und man kann aufklappen, wo man in den einzelnen Staffeln steht. Die kompakte Übersicht bzw. die Sortierung nach „most views“ ersetzt das aber nicht, und das Ganze eignet sich inhaltlich auch nicht zur Präsentation für andere. Insgesamt ist Trakt komplett so schlecht geworden, dass ich mich dort gar nicht mehr zeigen möchte und mein Profil deshalb auf privat stellen musste.
Als weitere App neben SeriesGuide (und natürlich den jeweiligen Apps für Netflix, Maxdome, Amazon Prime Instant Video und Google Play Movies & TV) habe ich noch WerStreamt.es?, um sehen zu können, was es wo gibt. Dieses unterstützt neben den vier eben genannten Streaming-Plattformen u.a. auch noch Sky Snap, Videoload, Watchever und iTunes, die ich allesamt nie ausprobiert habe und auch nicht ausprobieren möchte. Ich finde, dass Streaming insgesamt auch noch nicht da ist, wo es sein sollte. Meiner Meinung sollte es für Filme und Serien 1. nur eine Plattform geben, die 2. alles (und sofort) enthält, was es gibt, zu der 3. alle Menschen Zugang haben, in der 4. die Inhalte keine Abrufgebühren kosten und die 5. auch Verwaltung und Präsentation so gut übernimmt, dass man externe Dinge wie SeriesGuide, Trakt.tv und WerStreamt.es nicht mehr braucht. Diese eine Plattform darf sich dann gerne in unterschiedlichen Views den Anwendern präsentieren, aber isolierte Datencontainer (exklusive Medieninhalte oder abgeschottete Userprofildatenbanken) führen in eine Sackgasse. Daten müssen frei sein. Denn nur dann können Menschen frei sein.
Aber das ist ein anderes Thema. Dieser Blogeintrag handelt nicht davon, dass Urheberrecht und Datenschutz nicht weiter so funktionieren können, wie manche Leute sie immer noch krampfhaft weiter so zu denken versuchen, sondern lediglich vom Tod einer klitzekleinen und unbedeutenden Plattform, nämlich von Trakt. R.I.P. Trakt.tv. Immerhin: Kleine Plattformen können sich noch komplett erneuern und radikale Einschnitte zu überleben versuchen. Bei größeren, die selbst schon wieder Infrastruktur (für andere Plattformen) geworden sind, ist das nicht mehr so leicht möglich. Zur Theorie von Emergenzeffekten (Plattformen in Plattformen) und Netzwerkeffekten (Plattformkonzentration) ist ein guter Tip übrigens das Buch Das neue Spiel von Michael Seemann.
Eine Alternative für dich könnte http://www.serienguide.tv sein.
Probier es einfach mal aus. (Es ist natürlich kostenlos)
1. EINEN Anbieter für alle Filme, Serien und co. ? Ein Monopol also? Wer das Angebot bestimmt, bestimmt den Preis. Wenn ich der einzige bin, der die Filme und Serien anbietet bestimme ich, was der Spaß kostet ! Ist eine absolut schwachsinnige Idee