Micro-Blogging ohne Fediverse

Micro-Blogging ohne Fediverse-Anbindung. Das ist in diesem Beitrag jetzt das Thema. Ihr fragt Euch warum? Und ob ich das ernst meine? Oder inwiefern das denn überhaupt sinnvoll sein könnte?

Nun, das ist mir jetzt gerade mal egal. Ich selber mache das ja auch gar nicht. Also alles gut, wenn Ihr das Fediverse toll findet. Ich bin da auch. Ich benutze elk.zone und Mona, und das sind beides Mastodon-Clients, d.h. sie sprechen über die Mastodon-API mit den Servern. Und diese Mastodon-Server wiederum föderieren über das Protokoll ActivityPub untereinander und dadurch auch mit Servern, auf denen ganz andere Software läuft. Ich micro-blogge somit also im Fediverse, ob ich das nun gut finde oder nicht.

https://elk.zone/ (noch alpha) — genauer gesagt benutze ich https://main.elk.zone/ (die beinahe täglich aktualisierte canary-Version) — ist eine Web-App für den Browser, und „Mona for Mastodon“ (auch noch beta) ist eine iOS/iPadOS/macOS-App. Deren iPhone/iPad-Version liegt aktuell noch im Apple-Testflight (also noch nicht im App Store), und die Mac-Version gibt’s auch noch nicht im Store, aber zum direkten Download. (Zum Glück unterstützt sie MacOS 11 Big Sur und auch Intel-Macs, denn mein testweise geliehenes MacBook ist 10 Jahre alt und kann nichts Aktuelleres.) Ich erwähne diese beiden Fediverse-Apps hier nur, weil es die beiden Mastodon-Clients noch nicht gab, als ich meinen letzten Blogbeitrag Die kürzest mögliche Anleitung zu Mastodon geschrieben hatte, und weil sie Mastodon wirklich erheblich aufwerten. Überhaupt hat Mastodon seitdem einen nennenswerten Zulauf erhalten und auch viel von seiner vorher sehr toxischen Kultur abgelegt. Meine Sicht auf Mastodon ist also inzwischen etwas positiver als noch im letzten Blogeintrag dargestellt. Für meine Sicht auf das Fediverse insgesamt gilt das aber nicht, und deshalb geht es hier heute wie gesagt um Micro-Blogging ohne Fediverse-Anbindung. Ich möchte nicht aus den Augen verlieren, was es dort an neuen Möglichkeiten gibt.

Ein kurzer Abschweifer aber noch zu dem warum: Einmal hatte ich auch eine andere Fediverse-Software ausprobiert, nämlich Pixelfed. Spaß gemacht hat das aber leider überhaupt nicht. Ich wollte z.B. dem User @Karneol@pixelfed.social von Pixelfed aus folgen. Folgen deshalb, weil ich die Schwarz-Weiß-Bilder, die ich auf https://pixelfed.social/Karneol sah, schön fand. Und folgen von Pixelfed aus, weil ich 1. keine Bilder-Feeds in meinen Mastodon-Timelines haben möchte, und sie 2. in einer Pixelfed-App anschauen wollte. Meine Pixelfed-Instanz war aber https://pixel.tchncs.de , und von dort aus war (und ist) dieser User über die Suche nicht zu finden. Die Mastodon-Suche fand (und findet) ihn natürlich: Nach dem Muster „protocol://mastodon-client/mastodon-server/fediverse-user/parameter“ beispielsweise unter https://elk.zone/social.tchncs.de/@Karneol@pixelfed.social/with_replies . Über social.tchncs.de (eine Mastodon-Instanz) komme ich also dran. Sogar an die rein textuellen Repliken des Users auf Posts von Dritten! Über pixel.tchncs.de (eine Pixelfed-Instanz) ging (und geht) das aber überhaupt gar nicht. Da komme ich nicht mal an die Fotos ran. Da lege ich meinen Foto-Account im Fediverse also doch lieber gleich bei einer Mastodon-Instanz an, oder?

Ach nee, geht ja nicht, denn ich will ja Pixelfed-Apps zum Fotos gucken benutzen, wie ich gerade schrieb. Beispielsweise benutze ich die App Vernissage for Pixelfed auf meinem Account bei pixel.tchncs.de, schaue mir dort die Federated-Timeline an, und bei Gefallen doppeltippe ich ein Bild (um es zu liken). Aber fast alle Bilder, die da kommen, sind von Mastodon-Instanzen, also von irgendwoher aus dem Fediverse, nur nicht von Pixelfed-Servern. Und Bilder bei Mastodon möchte ich lieber von einem meiner Mastodon-Accounts aus liken, weil sich dort meine Fediverse-Identität manifestiert. (Denn eine übergreifende Identität gibt es ja idiotischerweise nicht.) Da lege ich meinen Foto-Account im Fediverse also doch lieber gleich auch bei einer Mastodon-Instanz an, oder? Hach ja, diese Frage hatten wir gerade schon mal.

Witzigerweise sprechen die Pixelfed-Apps mit den Pixelfed-Servern auch über die Mastodon-API, und nicht über was Eigenes, so dass Client-Apps eigentlich beide Server-Arten können müssten, wenn sie denn wollten (was z.B. die App Tusker demonstriert, die Mastodon und Pixelfed kann). Aber wer weiß schon, was Apps bzw. deren Entwickler:innen so wollen. Ich jedenfalls nicht. Und ich will es auch gar nicht unbedingt wissen. Ich möchte aber wenigstens ein bisschen verstehen, welchen Wert sowas wie Pixelfed überhaupt generiert. Das hatte ich neulich auch schon mal hier gefragt: https://social.tchncs.de/@York/109614584995272253 . In dem Thread ab da hatte ich meine Frage mehrfach präzisiert. Irgendwann ging es dort dann sogar auf englisch weiter: https://mastodon.social/@nnz/109618567667922846 (ja, ich habe für deutsch und englisch getrennte Accounts bei verschiedenen Mastodon-Instanzen, weil ich das so möchte). Meine These am Ende war, dass man Fotos doch lieber gleich auf eine Mastodon-Instanz hochladen sollte. Oder wie hier eben schon zweimal gefragt: Da lege ich meinen Foto-Account im Fediverse also doch lieber gleich bei einer Mastodon-Instanz an, oder? Aber das Problem ist halt: Ich will keinen dritten Mastodon-Account. Also nutzte ich bisher nur Fotoplattformen außerhalb des Fediverse.

Ich formuliere dieses Fazit mal in Form eines bekannten Internet-Mems:
– broke: Fotos bei einer Pixelfed-Instanz haben
– woke: Fotos bei einer Mastodon-Instanz haben
– bespoke: gar keine Fotos im Fediverse haben

Und wenn man schon keine Fotos im Fediverse haben will. Warum dann Kurztexte?

Und damit sind wir endlich beim Thema angekommen, und Ihr merkt schon, mir fehlt da irgendwo etwas Grundverständnis zum Fediverse, das ihr bestimmt alle habt. Aber Activity-Pub war ja eigentlich ganz anders gedacht. Es gibt z.B. auch ein gleichnamiges Server-to-Client-Protokoll, also nicht nur das Server-to-Server-Protokoll, dass alle immer meinen. Mastodon und andere Instanzen mit stattdessen ihren eigenen APIs und Protokollen fügen so viel Logik hinzu, und machen so viel Lock-in auf sich selbst, dass sich das Ganze weder wirklich dezentral anfühlt, noch wie aus einem Guss. Diese Art von Föderation wirkt eher wie ein Hack, bei dem ganz viel Ärgernisse von (guten) Clients kompensiert werden müssen. Aber die allermeisten Clients sind nicht gut, und die allermeisten User zu Recht gefrustet. Außer vielleicht denen, die das aus ideologischen Gründen nicht sehen wollen. Da ist eine fast religiöse Bubble um Fediverse-Themen herum entstanden, die sich für den Nabel der Welt hält, aber tatsächlich nur in einen obskuren Kult abgedriftet ist. Andererseits: Das ist bei vielen Dezentral-Kulten so, z.B. auch bei Nostr und The AT Protocol (Bluesky).

Wie auch immer. Aus all diesen Gründen (viele schlechte eigene Erfahrungen und Technologiestudien) begab es sich also, dass ich zu der Frage kam, warum man überhaupt im Fediverse micro-bloggen will, also wozu das überhaupt gut sein soll, bzw. welche neuen Micro-Blogging-Möglichkeiten außerhalb des Fediverse eigentlich entstanden sind, seit Twitter zu einer No-Go-Area geworden ist, die man nicht mehr betreten mag (FOBS-Effekt = fear of being seen). Wichtig sind für mich drei Dinge: Das Vertrauen in den Anbieter, die User Experience der Zugangs-Tools, und die Kultur der Leute dort. Ich mag es nicht, wenn Hinz und Kunz und auch Hein Mück einen auf Anbieter machen, und es dadurch keinerlei Verlässlichkeit gibt. Und ich mag es nicht, wenn man die User Experience dem Zufall überlässt, weil man Instanzen föderiert, die eine andere Software fahren und dadurch die User Experience und die Kultur in der eigenen Community stören. Es ist ok und sogar wünschenswert, wenn irgendwelche Apps das Nutzungserlebnis gestalten, und jeder irgendwelche anderen Apps benutzt, aber es muss schon überall die gleiche Server-Software sein. Protokolle allein waren noch nie eine brauchbare Basis für irgendwas. Ich mag bei Social-Media-Servern auch keine Open-Source-Software, die irgendwer wartet und irgendwer betreibt. Das ganze Fediverse ist ein Verbund von solchem Rotz auf Basis einen schlechten Protokolls und einfach nur abschreckend. Auch, weil nichts wirklich zusammenpasst. Leider, leider, ist es außerhalb des Fediverse auch nicht viel besser. Es gibt zwar utilitaristisch und kulturell gesehen homogenere Inseln, aber in Sachen der genannten drei wichtigen Aspekte Verlässlichkeit, User Experience und Vertrauen in die Anbieter sieht es wirklich aktuell kein Stück besser aus. Zumindest nicht bei den neuen Anbietern, bei denen alles noch genauso beta ist wie im Fediverse. Hier ein paar Beispiele für neue Portale im Bereich Micro-Blogging ohne Fediverse-Anbindung, die ich mir angesehen habe oder mal ansehen könnte oder vorerst noch nicht ansehen möchte oder konnte:

Spoutible z.B. habe ich bisher nie ausprobiert, weil mir Chris Bouzy, Bot Sentinel und ColibriSM erheblich zu dubios vorkamen. Dazu kommen inakzeptable Terms of Service, egomanische Willkür und ein sehr schlechter Ruf in jeder Hinsicht. Mal abgesehen von dem angeblichen 300-Zeichen-Limit (alles unter 500 ist völlig inakzeptabel!), sowie auch das ganze Konzept mit Ratings und Advertisement. Das ist Datensammelei (und damit auch Leakage) bis zum Abwinken. Es lohnt sich derzeit absolut nicht, sich mit Spoutible überhaupt zu beschäftigen.

Post.news hingegen habe ich ausprobiert (und versuche seit einiger Zeit auch immer wieder, es irgendwie zu benutzen), finde es aber extrem hässlich und in der Praxis komplett unbrauchbar: Weblinks werden sehr aggressiv durch große Vorschau-Kästchen ersetzt, und bei Quote Posts sieht man meist erst nur das Bild des im verlinkten Post eingebetteten Weblinks, während man das eigene erst sieht, wenn man den Post im Feed aufklappt. Verlinken möchte man also gar nichts. Kommentare wiederum gehen fast unter, und man sieht sie eigentlich nur, wenn man auf das Icon klickt, weil man selbst kommentieren möchte. Und dann geht dafür ein Popup-Fenster auf, das viel zu stark an Facebook erinnert, und das man auch wieder wegklicken muss. Außerdem basiert das Kommentarsystem auf OpenWeb (dem ehemaligen Spot.IM), das mir überhaupt nicht geheuer und auch sehr schlecht integriert ist. Links auf Kommentare werden z.B. auf die Seite des Posts umgeleitet, so dass man gar nicht zum Kommentar kommt, ihn also defacto nicht verlinken kann. Kommentieren möchte man dort also auch eher nicht. Man möchte bei Post.news irgendwie einfach gar nichts machen. (Und es würde auch gar nicht überall funktionieren. OpenWeb ist in meiner Firma z.B. konzernweit gesperrt, d.h. zentrale Funktionen von Post.news funktionieren dort überhaupt nicht. Man kann u.a. nicht kommentieren, nicht einmal bei sich selbst, keine fremden Kommentare sehen, auch nicht bei anderen, und nicht einmal sehen, wo es überhaupt Kommentare gibt.)

Substack Notes habe ich ebenfalls ausprobiert, aber ich kann hier nicht viel dazu schreiben, weil ich es nicht verstehe. Substack selber vermittelt eigentlich kostenpflichtige Newsletter, die per E-Mail verschickt werden, und Substack Chat gibt es auch noch. Wie Substack Notes mit alledem zusammenhängt, müssen sich Leute anschauen, die anders als ich von so schlimmen Wörtern wie „Newsletter“ und „E-Mail“ nicht schon maximal abgeschreckt sind. Dazu kommt noch die Problematik, dass Newsletter-Vermittlung eine Infrastrukturleistung ist, während sowas wie Substack Notes ein soziales Netzwerk darstellt, bei dem ohne Moderation die Kultur verrottet. Chris Best hat hier noch kein Konzept vorgelegt, wie das auf einer Plattform vereinbar sein soll, und er steht in den sozialen Medien dafür auch sehr unter Kritik. Es gibt deswegen regelrecht Kampagnen gegen Substack. Ohne Elon Musk wäre Substack allerdings eh wohl kaum ein Thema. Aber erst hat der seine eigene „Revue“-Plattform für Newslettervermittlung (die er mit Twitter zwangsweise mit eingekauft hatte) eingestellt — was die Leute zu Substack trieb — und dann hat er Substack torpediert, indem z.B. alle Twitter-Suchen, die „Substack“ im Text enthielten, auf eine Suche nach „Newsletter“ umgeleitet wurden. Tweets mit Substack-Links wurde da dann natürlich auch noch herausgefiltert, und stieß man trotzdem auf anderem Wege auf sie, konnte man sie weder liken noch retweeten. Eine vergleichbare Werbung hatte Musk auch schon mal für Mastodon und Nostr gemacht, indem er Tweets mit Links auf diese Plattformen verboten (und sogar technisch unterdrückt) hatte. Bei allem ist er dann aber immer wieder zurückgerudert.

Apropos Nostr. Hier jetzt schon zweimal erwähnt, also schreibe ich dazu auch kurz was: Nostr habe ich tatsächlich auch ausprobiert, und Ihr überspringt beim Lesen vielleicht doch am besten diesen Absatz komplett, denn der wird zwangsweise wild: Nostr hat nämlich ein SSI-Anmeldesystem (self-sovereign identity), d.h. man muss für seinen Anmelde-Key (nsec) die Security (= niemand kann ihn ausspähen), die Safety (= man kann ihn nicht verlieren) und die Accessibility (= man kommt ran, wenn man ihn braucht) selber gewährleisten. Username und Passwort gibt es nicht. Auch Server oder „Instanzen“ gibt es nicht. Der eigene Client baut sich seine Sicht aus den Events zusammen, die er direkt in den bei sich konfigurierten „Relays“ (Eventdatenbanken) findet. Events werden auch nicht geroutet, d.h. man muss die richtigen Relays einstellen. Ich weiß noch, wie viele Leute plötzlich einen Hex-Key teilten, über den man ihnen bei Nostr folgen sollte. Ich musste den jeweils (per „docker run –rm ghcr.io/rot13maxi/key-convertr:main –kind npub Hex-Key“) in einen „bech32 encoded NIP-19 key“ (npub) konvertieren, damit ich über den dann in der Nostr-Suche (ein passendes Relay vorausgesetzt) die „NIP-05 id“ finden konnte, mit der sich der User an irgendeiner Domäne verifiziert hatte. Mangels Server (Nostr ist nur das Event-Protokoll) geht das nicht anders. Verwirrend wird es, weil man für ein Profil im Web natürlich auf irgendeinen Web-Client verweisen muss. Ich habe (wie das offenbar alle so tun) meine NIP-05 id z.B. bei einem Web-Client (der das kostenlos anbot) — iris.to –, verlinke aber für meine Nostr-Profilseite auf einen anderen — snort.social — (der besser aussieht und andere Relays hat). Was ist in Wirklichkeit benutze, ist aber eine native iOS-App — Damus. Ich muss somit wohl niemandem erklären, dass Nostr nicht für jede:n geeignet ist. Ich kam mir jedenfalls ziemlich blöd vor, dass ich so lange gebraucht hatte, um das alles zu verstehen, und ich denke, dass viele vorher aufgeben werden. Außerdem ist das Ziel nicht sehr verlockend: Partizipation in einem Netzwerk, bei dem alle das Wort Bitcoin in ihrem Profil stehen haben. Also alle außer mir. Maßgeblich finanziert wird die Entwicklung des Nostr-Protokolls übrigens von Jack Dorsey, dem ehemaligen Twitter-CEO. Mit Bitcoin.

Apropos Jack Dorsey: Mit dem verbindet man heute am ehesten Bluesky, obwohl ja eher Jay Graber dahinter steckt und sich Jack Dorsey inzwischen mehr um Nostr kümmert. Bluesky habe ich wiederum noch nicht ausprobiert. Und anders als bei Spoutible habe ich auch bisher nix dazu recherchiert. Ich fürchte also, da müsst Ihr selber gucken, wenn Euch das interessiert. Ich weiß nur, dass Bluesky auf dem The AT Protocol basiert, hinter dem eben wiederum auch Jack Dorsey steckt, der das als Projekt bei Twitter mal mit angestoßen hatte. Ich stehe bei dem gleichnamigen Dienst auf diversen Wartelisten (es gibt mindestens eine allgemeine, wo man nur eine E-Mail-Adresse angeben muss, und es gab irgendwo auch mal eine, bei der man zusätzlich einen Substack-Profil-Link und ein Twitter-Handle angeben musste, was ich ebenfalls getan hatte), bin aber bisher nicht berücksichtigt worden. Vielleicht zum Glück. Denn eigentlich bin ich gar kein Early-Adopter-Typ, und das ist außerdem womöglich wieder so ein komplexes Ding wie Nostr oder das Fediverse, das dem Großteil der Menschheit eh verschlossen bleiben wird. Für mich ist es andererseits aber schon deshalb interessant, weil es eben auch irgendwas Dezentrales ist, was ich vom Konzept her verstehen möchte.

Ansonsten noch im Hype ist gerade t2.social, aber das habe ich auch noch nicht ausprobiert. Es ist gefühlt zwar immer mehr die Rede davon, aber mich schreckt ab, wenn etwas wie „Twitter 2“ klingt.

Hive Social hingegen hatte ich schon vor einiger Zeit mal ausprobiert. Es war damals nur eine Handy-App, und ich hatte meinen Account wieder gelöscht, weil sie sehr in Verruf geraten war. Wegen erheblicher Sicherheitslücken war der Dienst auch wochenlang nicht verfügbar. Ob er heute noch eine Rolle spielt, weiß ich nicht. Er erschien auf der Bildfläche etwas eher als t2.social. Ich glaube sowieso, dass die meisten dieser neuen Dienste sehr sehr flüchtig sein werden. Wie schnell t2.social wieder verschwindet, werden wir sehen. Hive Social ist gefühlt schon wider weg. Es war eher in der Anfangszeit nach der Musk-Übernahme von Twitter neben Tumblr, Post.news und Mastodon im Hype.

Tumblr übrigens ist ganz und gar nicht neu. Das hatte ich schon vor vielen Jahren mal benutzt. Es gehört heute Automattic, denen auch wordpress.com gehört, wo dieses Blog liegt. Automattic hat jüngst ein bekanntes ActivityPub-Plugin für die WordPress-Software aufgekauft und will auch die Tumblr- und wordpress.com-Dienste ins Fediverse bringen. Dann wäre auch dieses Blog im Fediverse, und man könnte diesen Kurztext hier per Mastodon lesen. Klingt sinnvoll, oder?

Ok, Stichwort Kurztext, ich komme zum Ende. Mein Fazit für heute ist:

1. „Micro-Blogging ohne Fediverse“ (so der Titel dieses Blogeintrags) ist derzeit nicht sinnvoll, weil es gerade keine taugliche und zugleich angesagte Plattform gibt.

2. Micro-Blogging im Fediverse ist immerhin etwas sinnvoller geworden, weil sich Apps und Kultur zumindest in der Mastodon-Ecke deutlich verbessert haben. In anderen Ecken ist sie hingegen verrottet, wie z.B. der Hashtag #ItsAlwaysPleroma zeigt, dem man oft im Zusammenhang mit #FediBlock und #DarkFedi begegnet.

3. Andere Dinge im Fediverse zu machen, wie z.B. Fotostreams, ist aktuell überhaupt gar nicht sinnvoll, weil das Fediverse mit den heutigen Protokollen keine sinnvolle Klammer um Instanzen ist, die irgendwelche Software fahren. Durch die Föderation kann sich hier keine distinguierte User Experience entwickeln.

Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Für die meisten Menschen sind die eigentlichen Fragen der Zukunft auch gar nicht Föderation oder Dezentralismus, sondern eher die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die zentralistischen Großplattformen, sowie die wachsende Bedeutung von Videoformaten. Das sind allerdings zwei Dinge, die mich persönlich vorerst überhaupt nicht interessieren.

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